Beatrice Dörig & Agatha Zobrist

Sommeratelier 2025
TALKING LINES
24. August – 7. September 2025

Im Sommeratelier 2025 arbeiteten die beiden Künstlerinnen Beatrice Dörig und Agatha Zobrist gemeinsam in der Remise Weinfelden.

Beide verbindet das Interesse, auf den Ort und seine architektonischen Eigenheiten zu reagieren – die eine über das Zeichnerische, die andere über das Objekthafte und Installative. Aus diesem Dialog entstand die großflächige Installation TALKING LINES, in der Linien zu Sprache wurden und Sprache zu einem körperlich erfahrbaren Raum.

Werkzeuge

Vom Dachgeschoss bis ins Erdgeschoss zogen sich mit Garn „gezeichnete“ Spuren durch das Gebäude: als Kreise, Vorhänge, dichter Schriftvorhang oder in überraschend geformten Buchstaben. Dazu entstanden ein „Buch der Alphabete“ und eine Audioarbeit, in der Menschen aus der Arbeitsintegrationsstelle Kompass in ihrer Muttersprache das Alphabet sprachen. So traf Sichtbares auf Hörbares, Fäden auf Stimmen, Linien auf Silben – und die Besucherinnen und Besucher konnten Sprache nicht nur lesen, sondern auch fühlen.

Performance Vernissage

Eingearbeitete Zeichen aus Garn

Für Dörig und Zobrist war das gemeinsame Arbeiten ein bewusstes Experiment. Hier Zitate aus dem Interview:

„Motivation ist ja per Definition die Kraft, die einen antreibt, etwas zu tun – und das Tolle ist, dass man sie im Zweierteam doppelt hat. […] In der Zusammenarbeit entwickelt sich im Ping Pong eine Idee und nimmt eine Form an, auf die weder die eine noch die andere von uns alleine gekommen wäre.“

Auch ihre persönliche Nähe zur Kunst führte beide zusammen:

„Die Beschäftigung mit Kunst war für mich als Kind ein Spiel. So habe ich in unserem Wohnzimmer Ausstellungen mit meinen Zeichnungen eingerichtet.“ (Agatha Zobrist)
„Seit ich mich erinnern kann, war gestalterisches Tun Teil meines Alltags. Schon früh haben mich insbesondere Malerei und Skulptur magisch angezogen.“ (Beatrice Dörig)

Flüchtige Wasser-Zeichnung

Die Ausstellung TALKING LINES wurde am 24. August mit einer Vernissage eröffnet und am 7. September mit einer Finissage beschlossen, die in einem Konzert von Asi Föcker (Stimme, E-Gitarre) und Raoul Doré (Schlagzeug) ihren Höhepunkt fand. Ein lebendiger Schlusspunkt für ein Projekt, das Kunst, Raum und Sprache auf überraschende Weise miteinander verknüpfte.