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2025

Drei Fragen

Zum Sommeratelier 2025 in der Remise haben die beiden Künstlerinnen
Beatrice Doerig und Agatha Zobrist auf drei Fragen geantwortet.

Sommeratelier in Weinfelden 2025

Was motiviert euch, das Sommeratelier gemeinsam als Team zu gestalten – was reizt euch an dieser temporären, gemeinsamen Form des Kunstschaffens?

Für die Ausstellung in der Beletage Aarau im letzten Sommer haben wir zum ersten Mal zusammengearbeitet. Unsere Arbeiten und Arbeitsweisen ergänzten sich super und so entstand die Idee, ein weiteres Projekt gemeinsam anzugehen.
Motivation ist ja per Definition die Kraft, die einen antreibt, etwas zu tun und das Tolle ist, dass man sie im Zweierteam doppelt hat. Natürlich kann es auch mal vorkommen, dass man an einem Tag nicht so motiviert ist, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet beide am gleichen Tag ein Tief haben, ist eher gering. In der Zusammenarbeit, in der jede ihren Pool an Ideen, Herangehensweisen, Materialien und Techniken öffnet, entwickelt sich im Ping Pong eine Idee und nimmt eine Form an, auf die weder die eine noch die andere von uns alleine gekommen wäre. Das ist für uns beide sehr bereichernd: Wir überschreiten unsere eigenen Grenzen und bleiben doch bei uns.
Temporäres und vor allem ortsspezifisches Arbeiten eignet sich besonders für eine solche Kooperation: Als weiteres Mitglied ist der Ort/Raum ohnehin als Mitspieler involviert. Das Temporäre befreit von der Frage zum Vorher und Nachher und richtet die Konzentration voll auf das hier und jetzt.

Diskurs vor der Remise

Könnt ihr euch erinnern, was eure ursprüngliche Motivation war, euch überhaupt der Kunst zuzuwenden – was war euer erster innerer Impuls?

AZ: Die Beschäftigung mit Kunst war für mich als Kind ein Spiel. So habe ich in unserem Wohnzimmer Ausstellungen mit meinen Zeichnungen eingerichtet, und ab und zu wurde bei einem Familienbesuch sogar eine gekauft. Im Gymnasium wurde es ein heimlicher Wunsch, eine naturwissenschaftliche Richtung schien aber realistischer. Ausschlaggebend war schließlich ein Lehrer, der mich aufgrund meiner Arbeiten ansprach und mich ermutigte, die Aufnahmeprüfung für den Gestalterischen Vorkurs zu machen.

BD: Da kann ich in etwa dasselbe berichten. Seit ich mich erinnern kann, war gestalterisches Tun Teil meines Alltags. Schon früh haben mich insbesondere Malerei und Skulptur magisch angezogen. Auch bei mir war es ein Lehrer, der mich zur Aufnahmeprüfung für den Gestalterischen Vorkurs ermunterte. 

Gibt es Momente, in denen ihr das Gefühl habt, in der Kunst zu scheitern – und wenn ja, wie geht ihr damit um?

Das Scheitern ist Teil des kreativen Prozesses und der damit verbundene Zweifel ist die Kraft, etwas weiterzuentwickeln. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch anstrengend oder demotivierend sein kann. Aber gerade dann wieder ist die Arbeit im Team fruchtbarer und macht auch mehr Spass.

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